Die Verkehrswende - Thema beim BUND Stammtisch in Essen

Das Aus für den Verbrennungsmotor wird 2035 kommen, so hat es die Europäische Union beschlossen. Spätestens 2050, wenn das letzte Verbrennerauto nicht mehr fährt, ist die Mobilität klimaneutral. Aber bis dahin brauchen wir dringend ein Tempolimit und den Ausbau der Bahn. Zwar wurde der Betrag, der pro Kopf für die Bahn ausgegeben wird, verdoppelt, aber das wird nicht reichen, um die Schieneninfrastruktur zu ertüchtigen. Leider ist nicht nur die Infrastruktur von gestern, es fehlt an guten Verbindungen und der Deutschlandtakt ist in weiter Ferne. Wenn wir aber mehr für das Klima tun wollen und müssen, ist ein gut ausgebauter ÖPNV und Schienenverkehr unverzichtbar. Gute alternative Angebote zur Automobilität erleichtern den Verzicht auf den eigenen Pkw. Andere städtebauliche Konzepte, die nicht mehr das Auto in den Vordergrund stellen, schaffen mehr Aufenthaltsqualität. Andere europäische Länder sind da viel weiter als wir. Viel mehr Personen sind bereit, auf das Auto zu verzichten, wenn die alternativen Angebote stimmen. Nur mit einer Verkehrswende schaffen wir die Klimawende.
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Das Ende des Autos, wie wir es kennen?

Das goldene Zeitalter des Autos

Die Autoindustrie brauchte sich langen Zeit keine Gedanken über CO2 Werte machen. Es hieß, dass mit Dieselautos die CO2 Werte eingehalten werden können, doch das war ein Betrug.

Die rote Karte für den Verbrenner

Ab 2035 dürfen in der EU keine Autos mit Verbrenner-Motor verkauft werden. Bei einer Lebenszeit von ca. 15 Jahren, wird es voraussichtlich 2050 keine Verbrenner-Autos mehr geben. Das EU-Parlament stimmte dem Verbrenner-Aus 2023 zu.

Die Ausnahme

Im März 2023 brachte Deutschland eine Ausnahme in das Verbrenner-Aus ein. E-Fuels sollen auch nach 2035 noch möglich sein. Jedoch führt der Hauptweg über das E-Auto.

Was kommt nach dem Verbrenner

E-Fuels können in Verbrenner-Motoren genutzt werden. E-Fuels gelten als Klimaneutral, haben einen schlechten Wirkungsgrad und sind nur ausnahmsweise dort sinnvoll, wo keine Batterien eingesetzt werden können.

Mobilität nach 2035 muss CO2-Emissionsfrei sein

Das Verbrenner-Aus für 2035 ist beschlossen und wird kommen.


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Quelle: Arte auf YouTube


Wie die Mobilitätswende aussehen könnte

Freiheit durchs Auto versus Auto als Sackgasse?

Für viele ist das Auto mehr als nur ein Fortbewegungsmittel

Umdenken bei der Mobilität

Es bedarf ein grundsätzliches Umdenken bei der Mobilität. 76 % der Deutschen halten das Auto für unverzichtbar, für 49 % ist das Fahrrad unverzichtbar und für 42 % der ÖPNV.

Andere europäische Städte treffen andere Entscheidungen

Andere europäische Städte haben andere Entscheidungen getroffen- Kopenhagen und Barcelona aber auch Länder wie Niederlande und die Schweiz machen bessere Angebote. Mobilitätswende bedeutet Aufenthaltsqualität zu schaffen.

Beispiel Barcelona, der Superblock

Die Geschwindigkeit ist auf 10 Km beschränkt, nur Anlieger und Lieferverkehr dürfen hinein und Autos müssen draußen parken oder in der Tiefgarage.

Privilegien für Autos begrenzen

Die Privilegien für Autos müssen begrenzt werden. Das Auto ist nutzlos, wenn es steht.

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Quelle: Der Spiegel auf YouTube

 

Autofahren in Deutschland - 

Warum Tempolimit 

und Fahrradstraßen sinnvoll sind

Oberstes Ziel war der ungehinderte Autoverkehr

Nach dem zweiten Weltkrieg wurden die Städte in Deutschland autogerecht geplant. Oberstes Ziel war der ungehinderte Autoverkehr. Die Straßenverkehrsordnung orientiert sich an den Bedürfnissen der Autofahrer. Beispielsweise sind die Parkgebühren im europäischen Vergleich gering.

 Schnelles Fahren für die Hälfte aller Todesfälle verantwortlich

Auf über 70 % der Autobahnen in Deutschland gibt es kein Tempolimit, dabei ist zu schnelles Fahren für die Hälfte aller Todesfälle verantwortlich. In anderen europäischen Ländern ist es anders. Es gibt weniger Drängelei und gleichmäßigeres Fahren. 2018 gab es die meisten Staus. Im Vergleich zu 1973 fahren 3 mal mehr Autos.

 Der öffentliche Verkehr muss Vorrang vor dem privaten Pkw haben

Die Stadt Zürich hat schon 1979 bestimmt, dass der öffentliche Verkehr Vorrang vor dem Privatverkehr hat. 65 % der Pendler nutzen den öffentlichen Nahverkehr. 2/3 der Kopenhagener fahren mit dem Fahrrad zur Schule, Uni und Arbeit. In Amsterdam gehört das Fahrradfahren zum Alltag. Autofahrer lernen in der Fahrschule, dass sie Rücksicht nehmen müssen. In den Niederlanden gilt ein Tempolimit von 130 Km/h. Der Verkehr fließt beim Tempolimit gleichmäßiger.

 Egoismus gehört nicht in den Straßenverkehr

Autonome Fahrsystem drängt Egoismen zurück, reduzieren Staus und sind für die Nutzer entspannter allerdings noch Zukunftsmusik. Weniger egoistisch sein und sich sozialer verhalten und der Straßenverkehr wäre weniger aggressiv.

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Quelle: Quarks auf YouTube

 

 

Deutsche Bahn - 

Ist pünktlich sein wirklich so schwer

Die Nutzung der Bahn ist aktiver Klimaschutz

Sollen die Klimaziele erreicht werden muss die Bahn häufiger benutzt werden. Im Klimaschutzgesetz steht, dass die CO2-Emissionen bis 2030 um 65 % im Vergleich zu 1990 gesenkt werden müssen. Die Emissionen müssen 14mal so schnell sinken wie bisher. Das CO2 Sparziel wurde um 11 Millionen Tonnen verfehlt. Die Probleme sind bekannt.

Die Bahn wurde kaputt gespart

Pendler können sich häufig nicht auf die Bahn verlassen. Die Bahn wurde kaputt gespart. Das Netz ist überlastet, weil viele Strecken stillgelegt wurden. Im Fernverkehr liegt die Pünktlichkeit gerade einmal bei 60 %. Es muss massiv in Schieneninfrastruktur investiert werden. 2022 wurden nur 74 Schienenkilometer gebaut, dagegen wächst das Straßennetz um 10.000 Kilometer. 70 % der Pendler fahren mit dem Auto und nur 13 % nutzen öffentliche Verkehrsmittel.

Die Schweiz ist Bahnland

Beispiel Schweiz. Die Schweiz ist Bahnland. Die Schweiz unterhält an Knotenpunkten Dispozügen, die bei Verspätung des Hauptzuges einspringen. Die Schweizer nutzen für 28% der Wege öffentliche Verkehrsmittel. In Deutschland sind es nur 14 %. Die Schweiz investiert je Einwohner pro Jahr 400,00 Euro in die Schiene in Deutschland waren es lange Zeit nur 60,00 Euro, jetzt sind es 124,00 Euro. Die Schweiz hat durch massive Investitionen in die Infrastruktur die Grundlagen geschaffen.

In der Schweiz gibt es seit 1982 einen Taktfahrplan

Politik, die Bahn und der Kunde müssen die Vorteile des Taktfahrplans erkennen. Alle Züge kommen an einem Knoten zur vollen Stunde an, die Fahrgäste können umsteigen und die Züge fahren danach erst wieder ab. Pendler brauchen nicht mehr in den Fahrplan schauen. Der Deutschlandtakt war für 2030 geplant, kommt jedoch erst in 50 Jahren. Es bedarf dafür Investitionen von 50-60 Mrd. Euro.

Der Bund zahlt allein für die Bahn

Für die Straße zahlen Bund, Länder und Kommunen, für die Bahn zahlt nur der Bund. Die Baukosten sind bis zu 30 % gestiegen. 8,9 Mrd. Euro investiert der Bund in die Bahn. Das geplante Budget wird nicht reichen. Man hätte mehr investieren müssen. Mitten durch Berlin wird stattdessen die A100 für 700 Mio. Euro für 3,5 Kilometer das sind das 200.000,00 Euro pro Meter gebaut. In keiner Stadt Europas wird noch eine Autobahn gebaut. Wir brauchen eine Priorisierung auf die Schiene. Bisher wurden Flughäfen und Gewerbegebiete in der Nähe von Autobahnen gebaut.

Mit dem ÖPNV kann die Klimabelastung wesentlich reduziert werden

An die Bahn hat niemand gedacht. Knapp 73 % der 16-29 jährigen sind überzeugt, dass ein besserer ÖPNV die Klimabelastung wesentlich reduzieren könnte. Wenn die Bahn verlässlich funktioniert kann sie eine Klimaretterin sein. Das 9,00 Euro ticket hat dazu geführt, dass in Berlin die Zahl der Abonnenten um 20 % gestiegen ist. Es ist fraglich ob das 49,00 Euro Ticket einen wesentlichen Beitrag zur Verkehrswende leisten kann.

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Quelle: ZDF auf YouTube

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