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SRF – Philosophie – wie reich darf man sein? Karin Stüber, Christian Neuhäuser, Markus Huppenbauer

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 Inhalt und Meinung - Reichtum ist unverdient und verdient zugleich. - Reichtum verpflichtet. - Das Problem ist eine Wirtschaft, die wachsen muss, um zu funktionieren. - Vermögen darf keinen oder nur wenig Einfluss auf die Politik haben. - Philanthropie kann staatliche, demokratisch basierte Förderung nicht ersetzen. - Herausragende Reichtümer sind kein Problem, wenn der Vermögens- und Einkommensunterschied bei der großen Mehrheit nicht so groß ist. Video: https://youtu.be/2vYeBAgbhSs   Wie reich darf man sein? An der Diskussion nehmen teil: Der Ethiker und Theologe Markus Huppenbauer (Universität Zürich) verstorben 2020, Christian Neuhäuser (Professor für Philosophie an der TU Dortmund) und Karin Stüber, (Professorin für alte Sprachen und Autohändlerin). Moderiert wird die Diskussion von Barbara Bleisch eine promovierte Schweizer Philosophin. Reichtum, ein großes Vermögen ist immer verdient und unverdient zugleich. Niemand schafft es allein durch Fleiß reich zu werden. Es gib...

SRF Philosophie Was bedeutet Freiheit? Philip Pettit

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Zusammenfassung und Meinung Freiheit nach Philip Pettit ist es nicht beherrscht zu werden durch adere. Niemand ist frei, wenn er bzw. sie von der Gnade eines Beherrschenden abhängig ist. Beispielsweise von der Willkür eines Arbeitgebers, wie es in den USA oft üblich ist. Wirtschaftliche und existenzielle Abhängigkeit führt zur Unfreiheit. Freiheit kann nur dann gelingen, wenn wir mit anderen auf einer Stufe stehen und unsere Meinung sagen können, ohne Repressalien oder Nachteile zu befürchten. Freiheit ist jedoch nicht wirklich Freiheit, wenn wir alleine beispielsweise in der Natur ohne andere Menschen leben, sondern wenn wir in einer Gruppe leben, die uns die Freiheit garantiert und zugesteht. Demokratische Entscheidungen, die uns nicht gefallen werden getroffen und müssen akzeptiert werden, jedoch dürfen Mehrheitsentscheidungen nicht aufgrund von Herrschaftsdominanz zustande kommen, also Abhängigkeiten. Eine gewählte Regierung muss auch noch nach der Wahl kontrolliert werden können. ...

SRF Philosophie: Sinfeldontologie - Markus Gabriel

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Zusammenfassung und Meinung Der Philosoph Markus Gabriel sprach in der Sendung Sternstunde Philosophie (SRF) über die Irrtümer dieser Zeit. Ein Irrtum ist, dass alles naturwissenschaftlich beschreibbar ist. (PHYSIKALISMUS). Falsch ist auch, dass mentale Zustände nichts anderes sind als ausstrahlende Phänomene unseres Gehirns (NEUROZENTRALISMUS). Falsch ist es auch, dass es keine objektiv feststehenden Wertmaßstäbe gibt (MORALISCHER NIHILISMUS). Die Krönung des Schwachsinns ist, dass das Gehirn ein Computer ist und der Computer ein Gehirn. Sinnfelder gibt es unbegrenzt viele. Es gibt keine Weltformel, die alle Zusammenhänge beschreibt. Die Wirklichkeit ist deshalb teilweise abhängig vom erkennenden Subjekt mit der Idee, dass sie keinen umfassenden Zusammenhang bildet. Video: https://youtu.be/YW61JdUXySw Aus dem Beitrag im Einzelnen:  Es ist nicht so, dass naturwissenschaftliche Einzelerkenntnisse falsch sind, sie beschreiben jedoch nicht die Wirklichkeit als Ganzes. Es gibt keine Wi...

Bürgergeld

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Das sanktionsfreie Bürgergeld mit einem angemessenen Schonvermögen ist notwendig, damit ein Existenzminimum auch ein Existenzminimum ist und nicht gekürzt werden kann. In einem Gesellschaftsmodell, das auf Leistung ausgerichtet ist, müssen Menschen, die nicht leisten können oder nicht leisten wollen, auskömmlich leben können. Ebenso ist es wichtig Lebensleistungen und Rücklagen zu schützen. Das muss sich eine reiche Gesellschaft leisten können. Das Bürgergeld wird weitestgehend sanktionsfrei gezahlt und es soll ein angemessenes Schonvermögen möglich sein. Das Bürgergeld ist ein Existenzminimum und wird dazu geschaffen, ein Mindestmaß an wirtschaftlicher Existenzgrundlage zu ermöglichen. Weil es so knapp bemessen ist, wäre eine Kürzung ein Eingriff in die Existenzgrundlage der Betroffenen. Das Bundesverfassungsgericht erlaubt einen rechtlichen Eingriff bis zu 30 %. Aus politischer Sicht ist das eine harte Zäsur für die Betroffenen. Ein Existenzminimum solle deshalb unangetastet bleiben....

Solidarischer Herbst - Gemeinsam durch die Krise

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Ein breites Bündnis mit den Gewerkschaften ver.di, IG-BAU, NGG und den Verbänden BUND, NABU sowie Greenpeace und vielen anderen hat am 22. Oktober 2022 zu einer Kundgebung vor dem Landtag in Düsseldorf aufgerufen. Hier das YouTube-Video zur Veranstaltung: https://youtu.be/6Jlu4KrlbrM Diesem Aufruf sind rund 4.000 Menschen gefolgt. In ganz Deutschland waren es 24.000 Personen.  Die Teilnehmer machten deutlich, dass sie solidarisch an der Seite der Ukraine stehen. Es wurde ein starkes Zeichen gesetzt für eine soziale, gerechte und nachhaltige Politik. Eine Politik, die den Menschen im Blick hat und vor allem die Menschen, die finanziell nicht gut aufgestellt sind und am meisten unter dieser Krise leiden.  Anstatt einer Entlastung mit dem Gießkannenprinzip sind gezielte Maßnahmen notwendig. Lohnerhöhungen und Entlastungspakete hat die Inflation vielfach schon eingeholt.  Für komplexe Herausforderungen braucht es komplexe Lösungen, die dem Einzelnen gerecht wird und den Leist...

Energiekosten - Gaspreisdeckel Pressmitteilung der Hans Böckler Stiftung

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Der Gaspreis steigt und erreicht ungeahnte Höhen. Durch die hohen Energiekosten werden neben den Unternehmen aber auch die privaten Haushalte belastet. Gerade die Haushalte mit geringem Einkommen trifft es hart. Deshalb ist eine Entlastung längst überfällig. Die Bundesregierung möchte deshalb einen Gaspreisdeckel einführen. Zu diesem Thema hat die Hans Böckler Stiftung eine Pressemitteilung veröffentlicht: Neue Berechnungen für 2023 Gaspreisdeckel zur Entlastung von Privathaushalten kostet je nach Modell zwischen gut 15 und knapp 37 Milliarden Euro Ein Gaspreisdeckel für den Grundverbrauch der deutschen Privathaushalte kostet den Staat je nach Ausgestaltung zwischen 15,6 Milliarden Euro und 36,5 Milliarden Euro für das Jahr 2023. Am günstigsten wäre ein Gaspreisdeckel, bei dem ein subventionierter Grundverbrauch abhängig von der Zahl der Personen im Haushalt gewährt wird. Bei diesem Modell würde die Entlastung faktisch relativ stark fokussiert auf Haushalte mit kleinen Wohnungen und/od...

Wer ist arm und wer reich?

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Die Hans-Böckler-Stiftung stellt in ihrer Pressemitteilung vom 6.7.2022 die Frage: "Wann ist man arm, wann reich?" und stellt eine neue Studie vor, die dies empirisch überprüft hat. Wer weniger als 60 % des mittleren Einkommens zur Verfügung hat, gilt als arm.  Da Fazit der Studie ist, dass man in Deutschland bei der Beurteilung von Arm und reich zu vorsichtig ist. Die Grenze, ab der eine Person als arm gilt, ist zu niedrig angesetzt und die Grenze, ab der eine Person als reich gilt, zu hoch. Das bedeutet also, dass die Schere zwischen Arm und Reich, die nach der Ansicht vieler weit auseinanderklafft, noch viel größer ist, weil es mehr ärmere und mehr ältere Menschen in Deutschland gibt als angenommen. Hier die Pressemitteilung in voller Länge mit einem Link zur Studie: Link zur Studie:  Wohlstand, Armut und Reichtum neu ermittelt Zitat: " Umfangreiche Datenanalyse Wann ist man arm, wann reich? Neue Studie überprüft gängige Definitionen empirisch Wer weniger als 60 Proze...

Inflation - LAG Finanzen NRW 28.5.22

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In der heutigen Sitzung der Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) Finanzen haben wir uns mit der Frage beschäftigt, ob sich die aktuelle Inflation mit einer Erhöhung des Leitzinses durch die Europäische Zentralbank (EZB) wirksam bekämpfen lässt, und haben uns deshalb mit dem Modern Monetary Theory (MMT) Vertreter Dr. rer. pol. Dirk Ehnts beraten. Es wurde die These vertreten, dass die Inflation, mit der wir es zurzeit zu tun haben, ein Angebotsproblem ist und deshalb primär kein Geldmengenproblem darstellt. Eine Erhöhung des Leitzinses durch die EZB könnte dazu führen, dass sich die Preissteigerung verlangsamt, jedoch löst sie das Problem des teuren und knappen Angebotes von Energie nicht. Die richtige Antwort kann nur eine Energiewende sein, die uns von fossiler Energie und somit von teuren Angeboten wegführt. Damit diese Energiewende vorangetrieben werden kann, sollte der Staat seine investiven Ausgaben über die Ausgabe von Anleihen finanzieren, die über die EZB aufgekauft werden. Das ist ...

Ver.di Fachbereichskonferenz – Jobcenter können in ernste finanzielle Schwierigkeiten geraten

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In seiner ersten Fachbereichskonferenz B Ruhr West hat ver.di heute Organwahlen durchgeführt. Kollegen, die bereit sind, Verantwortung zu übernehmen, wurden in die dafür vorgesehenen Gremien von ver.di gewählt.  Neben den Wahlen wurden auch inhaltliche Anträge gestellt. Einer dieser inhaltlichen Anträge ist besonders bemerkenswert und beschreibt ein Problem, das eine große Tragweite entwickeln könnte. Hinweisen zur Folge können die Jobcenter in eine finanzielle Schieflage geraten, die sowohl für die Leistungsempfänger als auch für die Beschäftigten besondere Härten bedeuten können. Bekannt wurde dieses Problem in einem Jobcenter des Ruhrgebietes, jedoch können auch andere Jobcenter beziehungsweise andere Einrichtungen, die auf diese Eingliederungsmittel nach dem SGB angewiesen sind, betroffen sein.  Das kann sogar dazu führen, dass die Jobcenter ihrem gesetzlichen Auftrag nicht mehr nachkommen können. Aufgrund dieser besonders problematischen Situation hat die Bezirksfachberei...