LAG - Gesundheit - Soziales - Altenpolitik
Die heutigen inhaltlichen Themen der LAG'n (Landesarbeitsgemeinschaften) der GRÜNEN NRW waren:
Bericht aus dem Landtag
Situation unter Corona auf dem Arbeitsmarkt
Mentale Gesundheit
außerdem wurde noch über Organisatorisches und die Votenvergabe für die Bundestagswahl gesprochen.
Bericht aus dem Landtag
Es wurde die aktuelle Corona Lage aus Sicht der GRÜNEN in NRW erläutert. Dabei wurde betont, wie wichtig die Öffnung der Schulen ist, jedoch muss das gesichert erfolgen und die Öffnung der Schulen muss planvoll erfolgen.
Außerdem wurde über den Schnelltest gesprochen. Dies sei, so ein Teilnehmer, nur eine Momentaufnahme und keineswegs eine gesicherte Erkenntnis. Beim Schnelltest kann lediglich festgestellt werden, dass im Zeitpunkt des Testes keine Ansteckungsgefahr bestünde, jedoch kann der Schnelltest nicht feststellen, ob der Getestete sich nicht vielleicht doch infiziert hat. Deshalb ist es sinnvoll, den Schnelltest regelmäßig zu wiederholen, idealerweise täglich um schnelle festzustellen wann eine Ansteckungsgefahr besteht.
Situation unter Corona auf dem Arbeitsmarkt
Kurzarbeit verhindert schlimme Verwerfungen auf dem Arbeitsmarkt. Allerdings können noch schwierige Zeiten folgen, weil zur Zeit die Insolvenzantragspflicht ausgesetzt ist und deshalb die Insolvenzzahlen niedrig sind. Es ist nicht abzusehen, wie sich die Lage entwickelt, wenn wieder Insolvenzanträge gestellt werden müssen. Es liegt, so die Aussage in dem Treffen, ein Marathon vor uns um die arbeitsmarktpolitischen Schäden, die Corona angerichtet hat, aufzuarbeiten.
Der Bildungssektor ist von Corona besonders betroffen, weil zur Zeit kaum Maßnahmen durchgeführt werden können. Insbesondere die gemeinnützigen Träger haben Schwierigkeiten, weil deren Konzept auf viele Bausteine aufbaut und es erhebliche Probleme gibt, wenn ein Baustein entfällt. Das ist jedoch eine sehr fachspezifische Problematik.
Vielfach wird es auch kein Zurück zur Vorcoronazeit geben. Einige Firmen haben erkannt, dass es kostengünstiger ist, Videokonferenzen durchzuführen, anstatt zu reisen. Das schont zwar die Umwelt, belastet aber die Verkehrsunternehmen und die Hotelbranche.
Außerdem wurde es kritisch gesehen, dass einige große Aktiengesellschaften in dieser Krise deutliche Gewinne machen, aber dennoch staatliche Hilfe in Form des Kurzarbeitergeldes beanspruchen.
Mentale Gesundheit
Unter Corona leidet die mentale Gesundheit. Die individuelle Lebensqualität hat Defizite. Gerad Kinder vermissen es, mit Gleichaltrigen zu spielen und tun es häufig im privaten Bereich doch. Viele Kinder werden durch die Schule nicht erreicht, weil es an der digitalen Infrastruktur fehlt oder diese nur unzureichend vorhanden ist.
Sport in Vereinen ist nicht möglich. Der Austausch in Gruppen mit Freunden und Bekannten findet nicht statt. Ohne den sozialen Rückhalt verschärfen sich Ängste und Unsicherheiten nehmen zu. Außerdem sind die Folgen einer schweren Coronaerkrankung heute noch nicht abzusehen. Der Streßlevel ist gestiegen.
Frauen haben es besonders schwer, weil sie neben dem Beruf sich um ihre Kinder kümmern müssen. Viele Familien fallen dabei in traditionelle Rollenmuster zurück und inwieweit das nach Corona geändert werden kann, ist ungewiss.
Es ist aber auch gefährlich, jede Belastung unter Corona sofort als psychische Erkrankung einzustufen, weil Ärzte zu schnell zu Psychopharmaka greifen und die Gefahr besteht, sich in einem solchen Kreislauf zu verfangen, der nach Corona nicht so einfach wieder durchbrochen werden kann.
Die Pflegeberufe sind besonders durch hohe Arbeitsbelastung betroffen. Der Sommer brachte kaum eine Entlastung und die zweite Welle schafft noch eine höhere Arbeitsbelastung. Pflegekräfte kommen kaum zur Ruhe und sind in besonderem Umfang betroffen.
Corona ist für die seelische Gesundheit eine große Herausforderung.
Diese Niederschrift ist kein gesichertes Protokoll, sondern eine Wiedergabe des persönlichen Eindrucks aus dem Gedächtnis.