Sozialarbeit für Drogenabhängige optimieren.

Wer einmal in die Suchtfalle geraten ist, kommt dort von alleine kaum mehr heraus. Umso wichtiger ist es, dass geeignete Hilfen zur Verfügung stehen. 😞Von einer aufsuchenden Sozialarbeit sollte mehr erwartet werden als nur die Situation zu beobachten. Sie sollte echte Hilfen und Lösungen anbieten können und den Betroffenen Wege aus ihrer Sucht zeigen. Dazu ist eine entsprechende personelle Ausstattung erforderlich und sollte entsprechend bereitgestellt werden.

Mit einer Strategie Drogenabhängige aus dem öffentlichen Bild zu verdrängen, werden keine Probleme gelöst. Vielmehr muss intensiv mit den betroffenen gearbeitet werden und bei Straffälligkeit müssen auch rechtsstaatliche Mittel angewendet werden. Niemand aus der Drogenszene darf damit rechnen, bei Gesetzesverstößen verschont zu werden. Allerdings eröffnen sich gerade straffällig gewordenen Drogenabhängigen eine Tür aus ihrer Sucht zu entkommen. Ohne den Einfluss ihrer sozialen Gruppe fällt es leichter loszulassen. Leider geschieht das häufig erst bei einer Inhaftierung.

Die Sozialarbeit mit Drogenabhängigen muss aber schon vorher ansetzen, damit es erst gar nicht zur Straffälligkeit kommt. Klar ist allerdings auch, dass Drogenabhängige auch wen sie sich in unseren Augen unsozial verhalten, ein Recht haben, sich im öffentlichen Raum aufzuhalten, solange sie keine Straftaten begehen und sich an die geltende Rechtsprechung halten. Dazu gehören auch die Coronavorschriften.

Die Hilfe für Abhängige darf jedoch nicht von unserer Sympathie abhängen. Such ist eine Erkrankung, eine unschöne Erkrankung, bei der der Erkrankte oft wenig bemitleidet wird. Es ist aber leider auch eine Erkrankung, aus der der Betroffene nicht alleine hinausfinden wird. 👀


Zu diesem Thema haben sich die GRÜNEN und die CDU in Essen wie folgt geäußert 

(Zitatbeginn):

Fraktionen von CDU und Grünen:

Konzept der aufsuchenden Sozialarbeit bei Drogenabhängigen und Substituierten optimieren

Zu ihrem Antrag zum Konzept zur Optimierung der aufsuchenden Sozialarbeit in Essen unter Berücksichtigung der Betreuung, Begleitung von Drogenabhängigen und Substituierten äußern sich die Fraktionen von CDU und Grünen wie folgt:

Dirk Kalweit, stellvertretender Vorsitzender und sozialpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion:

„Alle Akteure im Bereich der Sucht- und Drogenhilfe, wie zum Beispiel die Suchthilfe Essen gGmbH, das LVR-Klinikum Essen oder das Referat Drogenhilfe der Stadt Essen, leisten seit vielen Jahren eine hervorragende Arbeit bei der Betreuung, Beratung und Begleitung von Drogenabhängigen und Substituierten. Seit einiger Zeit ist zu beobachten, dass aufgrund erhöhter ordnungspolitischer Maßnahmen in der Innenstadt, wie der personellen Aufstockung der Kommunalen Ordnungsdienstes (KOD), ein Teil der Szene in andere Quartiere und Stadtteile ausweicht. Daher muss aus unserer Sicht die Betreuung, die Beratung sowie die Begleitung dieses Personenkreises in den Stadtteilen aufgrund der sich veränderten Situation vor Ort entsprechend optimiert und angepasst werden.“

Sandra Schumacher, sozialpolitische Sprecherin der Ratsfraktion der Grünen:

„Wir beobachten, dass sich Drogenabhängige und Substituierte in Essen vermehrt an unterschiedlichen Treffpunkten in den Stadtteilen aufhalten. Es ist wichtig, hier auch auf aktuelle Entwicklungen in den unterschiedlichen Quartieren flexibel reagieren zu können. Dafür braucht es einen verstärkten Einsatz der aufsuchenden Sozialarbeit. Wir gewährleisten damit, dass wir die Situation vor Ort im Blick haben und Klientinnen und Klienten bedarfsgerecht beraten und betreut werden. Klar muss dabei sein: alle Menschen haben das Recht sich im öffentlichen Raum aufzuhalten und am öffentlichen Leben teilzunehmen, solange sie sich sozial verträglich verhalten.“

Der Antrag von CDU und Grünen für den heutigen Ausschuss für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Integration hat folgenden Wortlaut:

Konzept zur Optimierung der aufsuchenden Sozialarbeit in Essen unter Berücksichtigung der Betreuung, Beratung und Begleitung von Drogenabhängigen und Substituierten

die Fraktionen von CDU und Grünen beantragen, der Ausschuss für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Integration beschließt:

Die Stadtverwaltung wird beauftragt,

1.)   ein auf die Stadtteile bezogenes Konzept zur Optimierung der aufsuchenden Sozialarbeit in Essen zu erarbeiten. Hierbei sind die Betreuung, die Beratung und die Begleitung von Drogenabhängigen und Substituierten im Umfeld der Ausgabeambulanzen zu berücksichtigen. 

2.)   einen an die gestiegenen Problemfelder in den Stadtteilen angepassten Personalbedarf zu quantifizieren und die sich hieraus ergebenen haushaltsrelevanten Mehrkosten zu beziffern.

(Zitat Ende)

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